hält das Knie?

Gestern Abend und heute Morgen habe ich das Knie ein paar mal eingerieben. Zum stützen habe ich die Kniebinde von Andreas angelegt. Eine Win Win Situation: sein Knie bekommt mal Sonne ab und meins wird geschont.

Bei der Abfahrt vom Hotel bemerkten wir die Horde Spatzen auf den Leitungen. Andreas konnte es sich nicht verkneifen den Schwarm hochzuscheuchen. Ein großer Teil war aber nicht so beeindruckt und blieb einfach sitzen.

der Vogelschreck ist unterwegs

Über die Etappe selbst gibt es nicht so viel zu berichten. Vom Hotel in Ault bis Berck waren es ca. 64 Km. Es ging um die Mündung der Somme herum. Mein Knie hat sich nur ganz zaghaft gemeldet, es waren ja auch keine Berge auf der Strecke😊

In Le Crotoy haben wir unsere Pause an der alten Eisenbahn gemacht. Unterwegs war uns schon mal ein Zug mit Dampflok aufgefallen. Wir saßen jetzt an der einen Endhaltestelle. Die andere Station war in Le Treport, da kamen wir gerade her. Hätten wir das gewusst….

Ein Zug wurde gerade vorbereitet, die Lok stand schon unter Dampf.

in Warteposition
Abfahrt 🚂

Erst nach mehrmaligem hinsehen konnten wir erkennen das es sich bei der Besatzung der Lok um 3 Damen handelte👍

Nach der Pause an der Eisenbahn sind wir nochmal durchs Dorf gefahren. So richtig an den Strand haben sie uns nicht gelassen; alles nur für Fußgänger☹️ Auf der Suche nach einem Zugang ist uns auf einem Hausdach ein Segel aufgefallen. Während wir uns über den Sinn und Zweck unterhalten haben kam ein Kitesurfer und suchte sein Segel😊 Als er es auf dem Dach sah kamen ihm einige „Merde“ über die Lippen😂 Wir wissen nicht wie er das Segel wieder runterbekommen hat.

Das nächste Highlight war ein alter Corsa. Irgendwie kam er nach rechts von der Straße ab und traf den einzigen Betonblock in der Gegend.

Exakt als wir im Hotel ankamen begann der Regen😊 Sowas nennt man „Timing“

Heute mal Rückenwind

Wir haben hinter Dieppe unseren alten Freund, den Gegenwind, mal von einer ganz anderen Seite kennengelernt😊 Mit Tempo 20km/h durch die Felder und nur sparsam Treten: so muss E-Bike fahren sein.

Die Pause haben wir auf einer Bank in einem kleinen Dorf gemacht. Malerisch mit Blumen am Teich. Leider wurde durch den Bambus der Teich verdeckt.

Blick über den Teich😂
Windgeschützte Pause

An der nächsten heftigen Steigung meldete sich leider mein rechtes Knie☹️ Je nach Bewegung zuckt es seitdem im Knie. Von da an habe ich das Tempo reduziert und bin an den Steigungen früher abgestiegen. Zu guter Letzt habe ich die Kniebinde vom Andreas angezogen. Der Rückenwind kam mir bei der Weiterfahrt sehr entgegen😊 Wir haben jede Chance für eine Pause ausgenutzt.

Da die Städte auf Meereshöhe sind mussten wir mehrmals runter und wieder rauf auf die Hochebene.

In Le Treport haben wir das Highlight nicht benutzt: eine Bahn durch die Felsen die Ober- und Unterstadt verbindet. Wir sind mit Highspeed runtergedüst🚴🏻🚴🏻

Leider gibt’s den Tunnel mit Aufzug nur auf einer Seite der Stadt, auf der falschen☹️ Wir mussten erst noch unter dem alten Bahnhof durch ( ja, das ist die offizielle Strecke ) und dann zu Fuß aufs Hochplateau. Sehr Schweisstreibend und sehr frustrierend wenn die E-Biker mühelos am Berg vorbeiziehen☹️☹️

zum Glück haben wir Helme😊

Kurz vor dem Tagesziel hatten wir das positive Erlebnis: ein endloser Sandstrand vor uns, und hinter uns noch die Kalkfelsen.

Zum Hotel abwärts mit Rückenwind war dann nur noch ein Katzensprung. Da es um das Hotel herum keine Restaurants gibt haben wir im Hotel gegessen. Wir haben es nicht bereut: auf der Sonnenterasse gab es ein erstklassiges Abendessen!!!

Jetzt müssen die gewaschenen Klamotten nur noch trocknen, dann sind wir zufrieden.

Für den Notfall gibt es noch die Aktion Windhose.

der Lüfter in der Hose

Dieppe

Der Tag begann ganz normal mit einem französischen Frühstück😊 Das Wetter sah nicht berauschend aus, war aber trocken.

Den ersten Anstieg haben wir souverän gemeistert🚴🏻🚴🏻 Die Wolken zogen sich immer mehr zu und es wurde diesig. Unser Weg wurde interessanter und gefährlicher. Um die Gefahrenstellen zu umgehen mussten wir ganz schön arbeiten. Diejenigen, die diesen Streckenverlauf als offiziellen EuroVelo4 kreiert haben , müssen ganz spezielle E-Bikes gehabt haben☹️

Teilweise war es richtig neblig und in den Waldstücken so kalt das der Andreas seine Jacke anzog.

Am malerischen Leuchtturm von D‘Ailly haben wir unsere Pause gemacht🍴🥖🧀

Die 3 Damen aus Versailles und La Réunion sind vor Olympia geflüchtet und haben sich beim Essen nett mit uns unterhalten.

Während der Pause klarte das Wetter auf und es wurde wieder sonnig.😎 Leider hatte das keinen Einfluss auf die Höhenmeter☹️ Es ging rauf und runter.

eine schöne Sicht, wenn man oben ist😊

Nach 370 Höhenmeter rauf und 370 Höhenmeter runter waren endlich in Dieppe. Unser Hotel lag an der extrabreiten Promenade zum Meer.

vorne hui, hinten Schrott

Zum Glück waren wir im Hotel links daneben😊 Die Dame an der Rezeption verriet ihre Deutsch Kenntnisse erst nach dem Einchecken. Sie kam aus den Niederlanden und hatte unter anderem 3 Jahre im Sauerlandstern gearbeitet😂

Auf der Fahrt zum Hotel war mir eine sehr bunte Dame aufgefallen.

Direkt gegenüber steht die Kirche Eglise Saint Remise. Innen sieht sie gut aus, von außen sieht man die Spuren der Zeit.

leider etwas verwahrlost ☹️

Die Einkaufsstraßen sind sehr lebendig, keine großen Ketten👍

Am Hafen gab es zum Bier noch eine Beatles live Band, was will der Mensch mehr?

gute Musik, schöne Aussicht, alles OK😊

Nach dem Rundgang haben wir unsere Vorräte geholt und uns an den (Stein)Strand gesetzt. Leider war das Wetter und die Aussicht mit dem Vortag nicht zu vergleichen☹️ Wir waren daher schnell wieder im Hotel. Außerdem habe ich ja noch meinen Job zu erfüllen📝

der Wind, der Wind

Gestern Abend hörten wir ein Gewitter, in der Nacht schüttete es dann aus Eimern. Dadurch wurden die Straßen wieder gereinigt; ein toller Service👍

Der Gegenwind in Verbindung mit mehreren steilen Anstiegen verlangte uns einiges ab. Bis 7% Steigung können wir mittlerweile recht lange durchhalten; das Training zahlt sich aus. Ab 8% wird geschoben, wir sind doch keine 60 mehr😊 Beim Radeln über teilweise recht schmale Wege mussten wir die Reste des Regens der letzten Nacht durchqueren. Beim Andreas ging’s einmal schief, zum Glück keine nassen Füße.

Links und rechts der Strecke gab es immer wieder die tollsten Häuser zu sehen. Leider sahen wir kaum Menschen☹️ Es wirkt wie ausgestorben.

hier wohnt z. B. der alte Adel

Am kleinen Flugplatz kam uns die Idee unsere Route zu verkürzen. Die Maschine ist ja ein 2Sitzer. Wir haben wegen dem fehlenden Fahrradträger aber darauf verzichtet.

Die Ankunft in Saint-Valéry-en-Caux verlief positiv: wir bekamen am Marktplatz einen sehr guten Kaffee im Sonnenschein. Die Zeit bis zum Einchecken haben wir sehr bequem verbracht😊

Das Einchecken und Fahrräder parken war kein Problem, das Schleppen des Gepäcks in den 2ten Stock schon eher. Dafür haben wir jetzt eine gute Aussicht über den Strand.

Nach den üblichen Ritualen sind wir in die Stadt und an den Strand gegangen.

bestimmt das älteste Haus der Stadt

Auch hier wieder Kieselsteine in allen Größen, nur kein Sand☹️

die Kiesel sind nicht mal schön

Das Abendessen klappte erst im dritten Anlauf: im ersten Lokal war alles verdreckt, im 2ten wurde nur am Wochenende gekocht. Im dritten gab es dann leckeres Bier und gute Steaks. Nach dem Essen haben wir unsere Biervorräte und die Decke geholt und uns an den Strand gesetzt.

2 mutige Mädels

so klingt die Brandung
wir haben das Licht gesehen

30. Juli nach Senneville-sur-Fécamp

Unser Frühstück war heute übersichtlich: Croissants, Marmelade in Miniaturgläsern, Butter, Joghurt und Kaffee aus dem Automat. Wir waren also schnell fertig. Vom Hotel haben wir noch Bilder gemacht, dann ging es los.

Das heutige Ziel ist nicht sehr weit aber nur über 300 Höhenmeter erreichbar⛰️ Der Gegenwind, unser ständiger Begleiter machte uns etwas zu schaffen. Wir haben daher die Pause am Bahnhof genossen.

Auf den Draisinen ging es 6km ins Tal🛤️ Hoffentlich kamen alle gut unten an.

so sehen die Draisinen aus der Nähe aus

Nach einigen Kilometern mit viel Sonne und reichlich Gegenwind haben wir unsere Mittagspause und ein Nickerchen gemacht😴

In Fécamp kamen wir recht früh an und haben als erstes unsere Vorräte aufgefüllt. Danach ging es zum Strand. Der Betrieb auf der Promenade war angenehm ruhig, wir haben sofort einen Platz im Kaffee bekommen. Bei einem Kaffee konnten wir dem Treiben zuschauen.

Das einzige Manko sind die Steine. Es gibt hier leider keinen Sandstrand☹️ Nach dem Kaffee sind wir zum Hotel, haben eingecheckt. Aus Kostengründen haben wir ein recht kleines Zimmer. Wir versuchten uns im Zimmer nicht gegenseitig über den Haufen zu rennen. Nach dem obligatorischen Waschen der Klamotten sind wir wieder mit wenig Ballast an den Strand gefahren. Wir haben uns ein paar weiche Steine ausgesucht, die Decke ausgebreitet und uns in die Sonne gelegt.

das sind die weichen Steine
Blick nach vorn

Wir haben lecker gegessen, einen Rosé zum runterspülen und beste Sicht auf das pralle Leben😊

Die Angler versuchten ihr Glück mit sehr durchwachsenen Erfolg. Vermutlich war es mehr Meditation als Angeln.

der Sonnenuntergang war wieder spektakulär.

Auf dem Rückweg kamen wir an den Strandhütten der Einheimischen vorbei: es wurde getrunken, gegessen, gespielt und gequatscht.

hier braucht niemand einen Fernseher 👍